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Abschlussveranstaltung Schul- und Unterrichtsentwicklung

21. Juni 2021
Begrüßungsrunde der Abschlussveranstaltung Schul- und Unterrichtsentwicklung im Rahmen von RuhrFutur
Rückblick, Evaluation und Zukunftswünsche: Die digitale Abschlussveranstaltung der Schul- und Unterrichtsentwicklung ließ die verschiedenen Akteur*innen zu Wort kommen.

Über 160 Teilnehmer*innen aus 42 Schulen sowie Vertreter*innen der beteiligten Kommunen kamen am 17. Juni digital zusammen, um gemeinsam den Abschluss des Programms „Schul- und Unterrichtsentwicklung im Rahmen von RuhrFutur” zu feiern.

Zur Begrüßung ließen Moderatorin Britt Lorenzen gemeinsam mit Susanne Rossbach (Bezirksregierung Arnsberg), Elisa Rudolph (Soencksen & Teilhaber), Harald Scherello (Der springende Punkt) sowie Anja Gottlob (RuhrFutur), die fast zweieinhalb Jahre andauernde intensive Zusammenarbeit Revue passieren.

Die Runde reflektierte über den gemeinsamen Prozess, das Erreichte und formulierte Wünsche für die Zukunft.

Moderatorin Britt Lorenzen, Susanne Rossbach (Bezirksregierung Arnsberg),  Elisa Rudolph (Soencksen & Teilhaber), Harald Scherello (Der springende Punkt) sowie Anja Gottlob (RuhrFutur) im Eröffnungsgespräch.

Elisa Rudolph betonte, dass die Corona-Pandemie zum Teil eine herausfordernde Zeit gewesen sei, es aber erstaunlich wäre, was in solchen Phasen zu schaffen sei. Ihr Wunsch: die optimistische Stimmung und den Tatendrang auch nach Abschluss des Programms aufrechtzuerhalten.

Dies bekräftigte auch Harald Scherello, der aus einer Veranstaltung zitierte: „Egal, was kommt, wir kriegen das jetzt hin“ und appellierte, sich diesen Grundoptimismus zu bewahren.

„Als Organ der staatlichen Lehrerfortbildung ist die Unterstützung der Lehrkräfte der wichtigste Auftrag“, so Susanne Rossbach. „Es ist eine Herzensangelegenheit, bei so einem Programm mit einem multiprofessionellen Team – Soencksen und Teilhaber, Der Springende Punkt, RuhrFutur – zusammenzuarbeiten“.

Anja Gottlob machte den teilnehmenden Schulen Mut, ihre Entwicklungsprozesse fortzuführen und bedankte sich im Namen von RuhrFutur für das entgegengebrachte Vertrauen.

Anschließend berichteten drei der Schulen aus dem Programm von ihren Erfahrungen, ihrem Weg und präsentierten erste Ergebnisse. Deutlich wurde, dass es zwar verschiedene Stolpersteine gegeben hatte,  insgesamt aber ein großer Veränderungswille vorhanden gewesen ist. „Nach jedem Coaching war es wieder so, als ob ein Knoten platzt: Wir wussten, wo wir standen und wo wir hin wollten“, so Uta Lang von der Gemeinschafts-Grundschule am Saarnberg, Mülheim an der Ruhr.

„Der Lockdown hat zwar viel durcheinandergewirbelt, aber das Coaching hat uns wieder in die Spur gebracht“, äußerte Stephan Klammt vom Robert-Bosch-Berufskolleg Dortmund, der die Unterstützung durch die Schulentwicklungsberater*innen ebenfalls positiv hervorhob, insbesondere, weil sie die einzelnen Schulformen und deren Besonderheiten im Blick behielten und auf die jeweiligen Schwierigkeiten individuell eingegangen sind.  

Auszug aus der Präsentation von von Prof. Dr. Silvia-Iris Beutel, Dr. Christiane Ruberg und Wibke Kleina vom Institut für Schulpädagogik und Allgemeine Didaktik, Schwerpunkt Lehr-/Lernprozesse und empirische Unterrichtsforschung der TU Dortmund.

Dieses Bild spiegelte sich auch in der Präsentation zur ersten Auswertung der wissenschaftlichen Begleitung von Prof. Dr. Silvia-Iris Beutel, Dr. Christiane Ruberg und Wibke Kleina vom Institut für Allgemeine Didaktik und Schulpädagogik, Schwerpunkt Lehr-/Lernprozesse und empirische Unterrichtsforschung der TU Dortmund wider.

In dem mehrstufigen Evaluationsprozess wurden neben der Einzelschulebene auch die Akteur*innenebene betrachtet. Forschungszugänge waren dabei die Dokumentenanalyse von Bewerbungsunterlagen und Zielvereinbarungen, Fragebogenerhebungen und Expert*inneninterviews.

Keine der teilnehmenden Schulen ist in ihrem Entwicklungsprozess bei Null gestartet, aber die Steuergruppen mussten sich in ihrer Arbeit und ihrem Rollenverständnis zunächst erst finden. Prof. Dr. Silvia-Iris Beutel betonte: „Steuergruppen sind nicht nur Organisationseinheiten, sondern sie bringen den Ball ins Rollen“.

Aktuell läuft die zweite Fragebogenerhebung. Bereits jetzt werden aber Wünsche nach einer fortlaufenden Unterstützung für kommende Schulentwicklungsprozesse (weitere Coachings, Fortbildungen, Follow-up-Veranstaltungen, digitale Netzwerkarbeit der Steuergruppensprecher*innen) geäußert.

Alumninetzwerk

Im Anschluss an eine bewegte Pause, bei der die Teilnehmer*innen kleine Übungen für den schulischen Alltag mit Yoga-Trainerin Janine Nagel durchführten, folgte eine zweite Vorstellungsrunde ausgewählter Erfahrungsberichte weiterer Schulen aus dem Programm.

Die Schulvertreter*innen berichteten von den Herausforderungen in der Findungsphase der Steuergruppen und von den Prozessen,  Erlerntes ins Kollegium zu übertragen. Die strukturierten Fortbildungen des Programms haben sehr geholfen, Veränderungsprozesse anzustoßen.

Martin Uphoff vom Herwig-Blankertz Berufskolleg aus Recklinghausen äußerte den Wunsch: „Diese Unterstützung müsste eine systematische ständige Beratung sein.“

Um eine Vernetzung über das Programm hinaus zu ermöglichen, stellte Torsten Kolodzie, Lehrer an der Matthias-Claudius-Gesamtschule in Bochum, die Neugründung eines Alumni-Netzwerkes vor. „Oftmals bekommt man gar nicht mit, was bei anderen Schulen, direkt um die Ecke, passiert.“ Man könne voneinander lernen, „mit den Augen stehlen“ und gemeinsam neue Ideen entwickeln. Ein solches Netzwerk sollte Verbindungsstelle und Treffpunkt zum gegenseitigen Austausch sein, denn oft ist man mit seinen Herausforderungen nicht allein. Interessierte Schulen der Maßnahme können sich noch bis zum 25. Juni in eine Abfrage eintragen. https://www.surveymonkey.de/r/BQLCLWJ

Die Pädagogin und Systemische Familientherapeutin Simone Kriebs gab den Teilnehmenden in ihrem spannenden Vortrag konkrete Tipps mit auf den Weg, wie sie jetzt, kurz vor dem Ende des Schuljahres, ohne psychischen Ballast in die Sommerferien starten können.

Abgerundet wurde die Veranstaltung von Poetry Slammer Jason Bartsch, der das Erlebte noch einmal zusammenfasste und die Teilnehmer*innen mit seiner lyrischen Sprachkunst beeindruckte.

Mit dieser gelungenen Abschlussveranstaltung, den Erfahrungsberichten und Ergebnissen der Begleitforschung ist klar geworden, dass die Entwicklungsprozesse mit dem offiziellen Ende des Programms “Schul- und Unterrichtsentwicklung im Rahmen von RuhrFutur” noch lange nicht abgeschlossen sind. Die Schulen haben sich auf einen Weg gemacht, der nicht immer gradlinig ist. Sie sind aber bestens ausgerüstet mit Methoden und Werkzeugen, den Herausforderungen zu begegnen. RuhrFutur wird dabei weiterhin unterstützend zur Seite stehen wird – sei es über das laufende Fortbildungsprogramm www.ruhrfutur.de/veranstaltungen oder im Rahmen der neuen Maßnahme „Klasse!Digital“.

Das RuhrFutur-Team bedankt sich und wünscht allen Schulen weiterhin viel Erfolg!