Brückengruppen an den Übergängen zur Grundschule
Im Überblick
Im Jahr 2023 fehlen bundesweit ca. 384.000 Betreuungsplätze für Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren.* Im Ruhrgebiet besuchen besonders viele Kinder weder eine Kindertageseinrichtung noch ein anderes Angebot der frühkindlichen Bildung. Insbesondere Kinder, die die deutsche Sprache noch nicht beherrschen, haben keinen Betreuungsplatz. Ohne Unterstützung stellt der Übergang in die Schule für sie eine große Hürde dar.
Um diese Kinder gezielt zu fördern und zu betreuen, hat RuhrFutur in den Städten Gelsenkirchen, Mülheim an der Ruhr, Herten und Dortmund seit 2015 insgesamt 40 sogenannte Brückengruppen unterstützt, in denen diese Kinder zwei bis drei Stunden pro Tag betreut werden.
Die Kinder werden in den sogenannten Vorläuferkompetenzen gestärkt und dabei in ihren Basiskompetenzen, insbesondere der Sprachfähigkeit, gezielt gefördert.
Das tägliche Angebot findet meist in Räumlichkeiten des Offenen Ganztags der Grundschulen statt. Dabei sind jeweils zwei Fachkräfte für maximal zehn Kinder eingesetzt.

Die (pädagogischen) Fachkräfte erhalten ein kommunenübergreifendes Fortbildungsangebot für die praktische Arbeit, insbesondere die alltagsintegrierte Sprachförderung sowie zur frühkindlichen Entwicklung, zur Arbeit in multiprofessionellen Teams und zur Zusammenarbeit mit Eltern.
*Bertelsmann, 2022
Gemeinsam wirken
Die RuhrFutur-Kommunen reagieren in enger Zusammenarbeit unter Berücksichtigung der jeweils unterschiedlichen Ausgangslagen auf die Bedarfe in der frühkindlichen Bildung. Die Implementierung der gemeinsam erarbeiteten Instrumente und Materialien werden nicht nur einen Beitrag zur nachhaltigen Qualitätsentwicklung der bestehenden Brückengruppen leisten, sondern auch von anderen Kommunen im Ruhrgebiet beim Auf- und Ausbau von Spiel- und Lerngruppen genutzt werden können.
Die Weiterentwicklung der Brückengruppen in den an der Maßnahme beteiligten Kommunen und der Transfer des Konzepts in die Region sind wichtige Bausteine bei der Entstehung einer Bildungslandschaft im Elementarbereich.


Alltagsintegrierte Sprachförderung durch geschulte Betreuungspersonen kann den Spracherwerb von Kindern bereits nach kurzer Dauer bedeutsam fördern.