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„Herzensprojekt“ Kinderstuben

17. November 2019
Im August 2016 wurde in Mülheim an der Ruhr in zwei Kinderstuben die Arbeit aufgenommen. Seitdem haben dort die Tagespflegepersonen und eine sozialpädagogische Fachkraft insgesamt 67 Kinder aus neu zugewanderten Familien betreut, individuell gefördert und ihnen den Übergang in weitere Bildungseinrichtungen ermöglicht.

Besuch aus Düsseldorf in der Kinderstube am Klöttschen: Vertreter*innen der Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen besuchten am 15. November auf Einladung der Bildungsinitiative RuhrFutur die Kinderstube am Klöttschen in Mülheim an der Ruhr. 

Kinderstuben sind Großtagespflegestellen mit einem besonderen pädagogischen Profil: Die individuelle Betreuung und Förderung der Kinder steht im Mittelpunkt, höchstens neun Kinder werden von drei Tagespflegepersonen betreut. Die Arbeit der Kinderstuben wird sozialpädagogisch begleitet – eine Besonderheit, im Vergleich zu anderen Kindertagespflegen. Zugleich bieten die Kinderstuben ein niederschwelliges Angebot für Eltern, die neben den festen Betreuungszeiten auch Elterngespräche, Informationsveranstaltungen und individuelle Beratungen in Anspruch nehmen können. 

In Mülheim an der Ruhr richtet sich das Betreuungsangebot insbesondere an Kinder aus geflüchteten und neuzugewanderten Familien. Beide Kinderstuben in der Stadt liegen jeweils zentral in einer Flüchtlingsunterkunft. „Unser Ansatz der sozialräumlichen und persönlichen Nähe zu den Kindern und Familien hat sich vollauf bewährt. Alle Kindern, die in unseren Kinderstuben betreut wurden, konnten nahtlos in eine Kindertagesstätte wechseln“, so Birgit Hirsch-Palepu, stellvertretende Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes, Träger der Mülheimer Kinderstuben. „Die Kinderstuben sind ein Herzensprojekt und wir sind sehr froh, den Kindern einen gelingenden Einstieg in die Bildungskette ermöglichen zu können.“

Das Modell der Kinderstuben wird bereits seit 2008 in Dortmund erfolgreich umgesetzt. Mülheim an der Ruhr ist eine von vier Städten im Ruhrgebiet, in denen Kinderstuben eingerichtet sind. Die Stadt hat das Dortmunder Konzept im Rahmen der Bildungsinitiative RuhrFutur übernommen und weiterentwickelt. Das Land NRW hat dieses Angebot im Rahmen seiner sogenannten Brückenprojekte für Kinder und Familien mit Fluchterfahrung oder in vergleichbaren Lebenslagen gefördert.