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Newsletter 05/2019

Regionales Bildungsmonitoring und Bildungsbericht Ruhr 2020 

RuhrFutur und der Regionalverband Ruhr (RVR) arbeiten gemeinsam mit vielen zentralen Bildungsakteuren in der Region an der Etablierung eines regionalen Bildungsmonitorings. 

Chancengerechte Bildung ist entscheidend für die Zukunft des Ruhrgebietes. Nirgendwo sonst in Deutschland bieten Vernetzung und Kooperation so viele Chancen für die Bewältigung der Herausforderungen im Bildungsbereich wie in der Metropole Ruhr. Um Lösungsstrategien entwickeln zu können, braucht es eine gemeinsame Datengrundlage und, darauf aufbauend, eine regionale Bildungsberichterstattung. Daran arbeiten RuhrFutur, RVR, Kommunen und Hochschulen der Region zusammen mit vielen weiteren Bildungsakteuren aus der Region.
Im November des kommenden Jahres wird der von RuhrFutur und RVR herausgegebene Bildungsbericht Ruhr 2020 publiziert werden. Gut lesbar, wissenschaftlich fundiert, informativ und mit zahlreichen Abbildungen versehen wird er die Entwicklung des Bildungsgeschehens im Ruhrgebiet nachzeichnen sowie Erfolge und Herausforderungen benennen. Zugleich bildet der Bildungsbericht Ruhr 2020 den Auftakt einer regelmäßigen regionalen Bildungsberichterstattung. 

Ansprechpartner: 
Dr. Markus Küpker 
Leitung Handlungsfeld Daten und Analyse
0201–177878-25
markus.kuepker@ruhrfutur.de

Frühkindliche Bildung 1

Einen Zugang zu frühen Bildungsangeboten für Kinder im Alter bis zu vier Jahren bieten die Kinderstuben nach dem Dortmunder Modell. Sie ermöglichen einen gelingenden Einstieg in die Bildungskette.

Am 15. November besuchten Vertreter*innen der Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen auf Einladung von RuhrFutur die Kinderstube Am Klöttschen in Mülheim an der Ruhr. Dort wurde, ebenso wie in einer zweiten Kinderstube in der Stadt, im Jahr 2016 die Arbeit aufgenommen. Beide Mülheimer Kinderstuben richten ihr Betreuungsangebot insbesondere an Kinder aus geflüchteten und neu zugewanderten Familien, die Einrichtungen liegen jeweils zentral in einer Flüchtlingsunterkunft. Bis heute haben die Tagespflegepersonen und eine sozialpädagogische Fachkraft dort insgesamt 67 Kinder aus neu zugewanderten Familien betreut und individuell gefördert sowie deren Eltern beraten und begleitet. Allen Kindern konnte der nahtlose Übergang in Kindertagesstätten ermöglicht werden.

Das Modell der Kinderstuben wird seit 2008 in Dortmund erfolgreich umgesetzt. Im Rahmen von RuhrFutur hat Mülheim an der Ruhr das Konzept übernommen, ebenso wie Herten und Gelsenkirchen. Die Kommunen arbeiten über die Stadtgrenzen hinweg offen und konstruktiv zusammen und haben nicht nur das Modell der Kinderstuben gemeinsam weiterentwickelt, sondern auch einen verbindlichen Qualitätsrahmen geschaffen. Mittlerweile sind in Dortmund, Herten, Gelsenkirchen und Mülheim an der Ruhr insgesamt 19 Kinderstuben in Betrieb und weitere in Planung. 

Kontakt: 
Delia Temmler 
Leitung Handlungsfeld Frühkindliche Bildung
0201–177878-18
delia.temmler@ruhrfutur.de

Frühkindliche Bildung 2

Die Erdmännchen-Gruppen oder: Integration von neu zugewanderten Kindern im Übergang zur Grundschule

Viele geflüchtete Familien kamen und kommen mit Kindern, die kurz vor der Einschulung stehen, ins Ruhrgebiet. Die wenigsten dieser Kinder haben eine Kindertagesstätte oder ein anderes Angebot der frühkindlichen Bildung besucht. Daher entschieden sich im November 2015 drei Ruhrgebietskommunen im Rahmen der Bildungsinitiative RuhrFutur, der Herausforderung mit einer gemeinsamen Maßnahme zu begegnen. Ein Konzept, das in Dortmund unter dem Namen „Erdmännchen-Gruppen“ bereits erfolgreich erprobt worden war, bildete die Grundlage. So realisierten Dortmund, Gelsenkirchen, Herten und Mülheim an der Ruhr in 40 Grundschulen täglich stattfindende Spiel- und Lerngruppen, um den Kindern durch Förderangebote und eine direkte Anbindung an den Grundschulalltag bestmögliche Chancen für einen gelingenden Einstieg ins Schulsystem zu eröffnen.

Ein gemeinsames Anliegen aller Beteiligten war es, das Vorhaben wissenschaftlich begleiten zu lassen, um Aufschluss über die Wirksamkeit der Maßnahme und weitere Erkenntnisse für einen ressourcenorientierten Umgang mit Diversität in der frühkindlichen Bildung zu erhalten. Unter Leitung von Prof. Dr. Birgit Leyendecker hat ein Team von Entwicklungspsychologinnen und -psychologen der Ruhr-Universität Bochum die Rahmenbedingungen und pädagogische Qualität in den Gruppen untersucht und evaluiert. Ende Oktober 2019 wurde der Abschlussbericht zur Wirkung der Spiel- und Lerngruppen auf schulrelevante Kompetenzen und psychosoziale Entwicklung unter dem Titel „Kulturen überbrücken – der Sprung in die Schule“ präsentiert. Er steht hier zum Download bereit.

Kontakt: 
Delia Temmler 
Leitung Handlungsfeld Frühkindliche Bildung
0201–177878-18
delia.temmler@ruhrfutur.de

RuhrFutur on tour

RuhrFutur mit fachlicher Expertise als Projektpartner und Mitveranstalter.

Ein starkes Bündnis: RuhrFutur hat gemeinsam mit der Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung, dem Institut für Soziale Arbeit Münster, der Landesweiten Koordinierungsstelle Kommunale Integrationszentren, der Wübben Stiftung, dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW, dem Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes NRW sowie dem Ministerium für Schule und Bildung des Landes NRW zum Fachtag „Gemeinsam Chancen schaffen – Bildungspartnerschaften zwischen Eltern und Bildungseinrichtungen“ am 7. Oktober in Essen eingeladen. Mehr als 200 Lehr- und Fachkräfte sowie Eltern sind der Einladung gefolgt um zu erarbeiten, wie die Zusammenarbeit von Bildungsinstitutionen und Eltern gefördert und weiterentwickelt werden kann. Die Dokumentation des Fachtags ist in Vorbereitung. 

Offene Ganztagsschulen (OGS) übernehmen eine wichtige Rolle bei der individuellen Förderung von Kindern unabhängig von ihrer Bildungsherkunft. Im Rahmen des Projektes „DialOGStandorte“, das die RuhrFutur gGmbH gemeinsam mit dem Institut für soziale Arbeit e.V. durchführt, wird das schulische Ganztagsangebot in der Ruhrregion in den nächsten Jahren kindorientiert weiterentwickelt. Dazu bauen Jugendhilfe und Schule in Bochum, Dortmund, Gladbeck, Hagen und Hamm ihre Zusammenarbeit aus. Die Auftaktveranstaltung von „DialOGStandorte“ am 4. November in Essen markierte den Startschuss für den gemeinsamen Entwicklungsprozess.

Das Schwarze Schaf, der renommierte Kabarettpreis für deutschsprachige Nachwuchskünstler*innen, geht in seine nächste Runde. Wer es diesmal in die Vorrunden des von Hanns Dieter Hüsch ins Leben gerufenen Wettbewerbs geschafft hat, wurde am 5. November im Duisburger Theater am Marientor verkündet. „Der Wettbewerb zeigt immer wieder, wie viele Talente die deutschsprachige Kabarettszene bereithält“, so Oliver Döhrmann, Geschäftsführer der RuhrFutur gGmbH, der sich auf spannende Vorentscheide im Frühjahr und ein noch spannenderes Finale um das elfte „Schwarze Schaf“ im Mai 2020 freut. 

RuhrFutur & Gäste

Bald werden die letzten Überlebenden des Holocausts nicht mehr erzählen können. Ihre Geschichten aber müssen bewahrt und weitergetragen werden.

Erneut waren viele Besucher*innen der Einladung zu „RuhrFutur & Gäste“ am 5. Dezember gefolgt. Das Thema des von RuhrFutur-Geschäftsführerin Ulrike Sommer moderierten Gesprächs zwischen Ruth-Anne Damm, Vorstandsmitglied bei Heimatsucher e.V., und dem Berliner Schriftsteller Maxim Leo: „(Über-)Lebensgeschichten des Holocausts erzählen“.

Das Weitererzählen von Überlebensgeschichten des Holocausts hat sich Heimatsucher e.V. zur Aufgabe gemacht. Die überwiegend ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen interviewen Zeitzeug*innen der Shoa, gehen mit diesen Geschichten in Schulen und erzählen sie als sogenannte Zweitzeug*innen an junge Menschen weiter. Am Ende dieser Gespräche stehen (berührende) „Briefe gegen das Vergessen“ von Schülerinnen und Schülern an die Überlebenden. 
Auch Bücher erzählen (und bewahren) Geschichten: Der Journalist und Schriftsteller Maxim Leo folgt in seinem Buch „Wo wir zu Hause sind“ der Geschichte seiner jüdischen Familie, deren Mitglieder auf der Flucht vor den Nazis ihre Heimat verlassen mussten und in alle Winde zerstreut wurden. Jahre später zieht es Kinder und Enkelkinder nach Berlin, in die Heimat ihrer Vorfahren.

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „RuhrFutur & Gäste“ lädt RuhrFutur in Kooperation mit der Buchhandlung Proust und der VHS Essen zweimal jährlich interessante Menschen aus Wissenschaft, Politik, Kultur sowie Zivilgesellschaft ein, um über spannende Fragen oder wichtige Aspekte aktueller gesellschaftspolitischer Diskussionen und Entwicklungen zu diskutieren.

Kontakt: 
Sabine Rehorst
Presse | Kommunikation
0201–177878-26
sabine.rehorst@ruhrfutur.de