Themenforum: Übergang Schule – Beruf
Eltern als Berufsberater
Erziehungs- und Bildungspartnerschaften enden nicht mit dem Schulabschluss, deshalb geht es in einem weiteren Themenforum um Eltern als Bildungspartner im Übergang von der Schule in den Beruf. „Eltern sind die wichtigsten Berufsberater ihrer Kinder“, sagt Kirsten Geisler von der Kommunalen Koordinierungsstelle „Kein Abschluss ohne Anschluss“ im Kreis Unna. „Daher ist es wichtig, sie in den Prozess der beruflichen Orientierung einzubeziehen.“ Wie die anderen Teilnehmenden möchte Kirsten Geisler Impulse für die Praxis mitnehmen. Auch Christine Schröder von der Jugendberufshilfe der Stadt Herten weiß, wie schwierig es wird, wenn junge Menschen die Schule ohne Abschluss verlassen. „Es ist wichtig, dass die Übergänge gelingen.“ Gerade die Eltern sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler seien oft nicht gut genug informiert, welche Möglichkeiten es für ihr Kind gebe. „Deshalb nehmen wir ab Klasse acht über die Schulen Kontakt zu den Eltern auf und veranstalten regelmäßig Infoabende für Eltern.“

Möglichkeiten, Eltern zum Thema Übergang in den Beruf mit ins Boot zu holen, werden im Workshop anhand von drei unterschiedlichen Praxisbeispielen vorgestellt. Stefanie Grube von der Kommunalen Koordinierungsstelle Schule–Beruf der Stadt Leverkusen und Petra Brechtelsbauer als Mutter und Mitglied der „Eltern-AG Übergang Schule-Beruf“, berichten von ihren Erfahrungen, wie in Leverkusen Familien in der Phase der Berufswahlorientierung mit Informationen und einem regelmäßigen Austausch unterstützt werden. Als wesentliche Faktoren für das Gelingen eines solchen Projektes zählen sie auf: eine gemeinsame Strategie entwickeln, Ziele festlegen, Ressourcen einplanen, einen langen Atem mitbringen, um Erziehungspartnerschaften aufzubauen, und Erfolgserlebnisse teilen.
Susanne Dalkmann (Kommunale Koordinierungsstelle/Kein Abschluss ohne Anschluss – KAUSA Servicestelle) stellte Ansätze aus Hagen zur migrationssensiblen Elterneinbindung im Übergang von der Schule in Ausbildung und Studium vor. Verena Schuh berichtet, wie von der Hochschule Bochum von Eltern beim Übergang von der Schule in das Studium angesprochen werden.

In der anschließenden Diskussion kristallisieren sich einige zentrale Fragestellungen zu dem Thema heraus: „Elternbeteiligung muss als durchgängiges Thema in der Kommune strategisch und systematisch mitgedacht werden“, fasst die Gastgeberin des Themenforums, Christiane Siegel von der Gesellschaft für Innovative Beschäftigungsförderung, zusammen. Eine Herausforderung sei es, angesichts wechselnder Elternvertretungen Eltern anzusprechen. Den Eltern müsse man die Möglichkeit bieten, eigene Ideen einzubringen. Um Zusammenarbeit verschiedener Akteure im Bildungsbereich sinnvoll zu koordinieren, sei mehr Vernetzung erforderlich. Zuständigkeiten und Rollen müssten geklärt werden: Was ist Aufgabe der Kommunalen Koordinierungsstelle? Was muss in der Schule koordiniert werden?
Praxisbeispiele
Partizipation von Eltern in der beruflichen Orientierung. Elterneinbindung als Querschnittsthema (Stadt Leverkusen)
(externer Link) PDF
Ansätze zur migrationssensiblen Elterneinbindung in Kooperation mit der KAUSA Servicestelle Hagen
(externer Link) PDF
Spätschicht. Offene Elternsprechstunde (Hochschule Bochum)
Auf den Internetseiten des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen finden sich weitere Beispiele guter Praxis zur Einbindung von Eltern am Übergang von der Schule in den Beruf. Die Beispiele zeigen, wie die Landesinitiative "Kein Abschluss ohne Anschluss" (KAoA) in den verschiedenen Regionen Nordrhein-Westfalens umgesetzt und von den Kommunalen Koordinierungsstellen mitgestaltet wird.
(externer Link) KAoA